mit Mathis Taler & Dennis Osterholz

Im Stadtteilzentrum „Q1 – Eins im Quartier“ findet unser Projekt „BeatBasteln“ unter der Leitung von dem Musiker Mathis Taler und dem Produzent Dennis Osterholz statt. Hier können zehn Kinder und Jugendliche eine Woche kostenlos in das Feld der Musikproduktion reinschnuppern und sich erste Fähigkeiten darin aneignen. Das Projekt kombiniert dabei die Bereiche Musik und Technik.

Jedes Kind hat über die Zeit des Projektes seine eigene Workstation, die aus Laptop, Kopfhörern und MIDI-Controllerkeyboard besteht. Ein MIDI-Controller ist ein Steuergerät, welches in der Lange ist MIDI-Signale an den Laptop zu senden, welche mit einem entsprechenden Programm zu Tönen umgewandelt werden. So können die Teilnehmer*innen zum Beispiel auf den Keyboardtasten spielen und der Laptop spuckt dann die Musik dazu aus. Mit diesem Equipment müssen die Kinder natürlich erstmal vertraut gemacht werden. Bevor es also zu Produktion kommt, wird gemeinsam gelernt. Die Projektleiter zeigen und erklären erste Funktionen und die Kinder haben die Möglichkeit rum zu probieren. Dabei könnten die Vorrausetzungen, die die Kinder mitbringen, nicht unterschiedlicher sein. Manchen müssen Mathis und Dennis erstmal den Umgang mit einem Laptop zeigen und andere haben vielleicht sogar schon mal mit einem Musikprogramm gearbeitet. Jeder wird hier auf seinem Niveau abgeholt und individuell an die Arbeit herangeführt.

Zur Einführung gehört auch die Auseinandersetzung mit der Musiksoftware „Ableton“. In dieser können verschiedenen Töne aufgenommen, verändert und übereinandergelegt werden. Zudem findet sich in dem Programm eine große Sammlung an Samples, also Geräuschen und kurzen Musiksequenzen, die unteranderem von vorherigen Kursteilnehmer*innen aufgenommen wurden.

Nachdem ein grundlegendes Verständnis für die Workstation erlangt wurde, können die Kinder erstmal aus den Samples ein eigenes Musikstück kreieren. Alleine das bietet durch die gefühlt unendliche Auswahl an Sounds schon eine Herausforderung. Es geht also auf Erkundungstour durch den Sounddschungel. Die einzelnen Töne werden auf den Tonspuren wie Legoblöcke zusammengesetzt und so eine erste Melodie geschaffen. Die ist zwar nicht immer beim ersten Anlauf ein Ohrenschmaus, doch das gehört dazu.

Im nächsten Schritt kommt dann die Feinjustierung, wo zum Beispiel an der Lautstärke, Höhe und Länge der Spuren oder deren Übergänge gearbeitet wird. Ist ein Gefühl für das Prinzip entstanden, geht es für die Kinder an die eigene Soundproduktion. Mit dem MIDI-Controller können ausgedachte Melodien eingespielt werden und über die Mikrofone auch mit der eigenen Stimme oder der Umgebung erzeugte Geräusche aufgenommen werden.

Mit den gesammelten Erfahrungen geht es daran ein eigenes Projekt zu starten. Das kann ganz klassisch ein Song sein oder auch ein Hörspiel. Dazu haben sich zwei Mädchen in dem Kurs entschieden. Sie produzieren ein echtes Drama mit spannenden Wendungen, wo Sie durch das Verstellen ihrer Stimmen die verschiedenen Charaktere zum leben bringen. Ein anderes Kind möchte gerne einen Star Wars Podcast machen und so wurde im Kurs dafür ein musikalisches Intro aufgenommen. Diejenigen die einen Song produzieren wollen, beginnen meist mit einfachen Drums, um schon mal einen Beat als Untergrund zu haben.

Damit sich die Kinder gegenseitig nicht stören, gibt es mehrere Räume, auf die sie sich aufteilen können. Außerdem singen und rappen manche auch nicht so gerne vor versammelter Mannschaft. Mit dem Field Recorder kann es zusätzlich auf Soundsuche gehen. Am Ende jeden Tages wird vor der Gruppe kurz präsentiert, was die einzelnen Teilnehmer*innen schon an Ergebnissen vorliegen haben. Und wenn das Projekt beendet ist, gibt es eine öffentliche Präsentation, wo vor allem die Eltern den Soundkunstwerken begeistert zuhören. Beim „BeatBasteln“ mit den etwas älteren Jugendlichen, wurden auch schon gemeinsame Songs aufgenommen. Einer rapp auf den Beat und jemand anders singt dazu, so geht es neben der persönlichen Erfahrung auch um das Zusammensein und voneinander inspiriert werden. Taucht man einmal in die grenzenlosen Möglichkeiten der Produktion ein, kann man gar nicht genug davon bekommen. Und auch wenn das im Kurs verwendete Programm kostenpflichtig ist, gibt es kostenfreie im Internet, die meist weniger Sounds und Funktionen haben, für Einsteiger aber völlig ausreichen. So kann der Spaß aus dem Projekt mit nach Hause genommen werden.