mit Gülcan Boran

In der Zweigstelle des „Verbundes der sozial-kulturellen Migrantenvereine in Dortmund“ (VMDO) mitten in der Innenstadt findet unser Projekt „Nordstadtmärchen“ statt. Unsere Referentin Gülcan Boran bietet Kindern in diesem Sozialraum in den Herbstferien einen Ort, wo sie mit anderen Kunst machen, spielen und toben können. Die Ferienbetreuung geht von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 17 Uhr.

Die Gruppe besteht aus einer bunten multikulturellen Mischung, in der auch zwei ukrainische Flüchtlingskinder ihren Platz gefunden haben. Märchenhaft ist die Situation vieler dieser Kinder jedoch leider nicht. Einige  von Ihnen haben mit jungen Jahren schon Krieg und Flucht erleben müssen, Erfahrungen, die kein Mensch in seinem Leben machen sollte. Doch Gülcan hat immer ein Lächeln für sie über und erreicht sie mit ihren Sprachkenntnissen auf ganz besondere Weise. Sie versucht den Kindern in den Ferien einen Ort der Freude und Freiheit zu schenken.

Für die Kinder ist sie eine rothaarige Hexe, die Menschen in Frösche verwandeln kann oder auch eine echte Prinzessin genau wie im Märchen. Zusammen geht sie mit den Kindern auf eine Reise durch den Körper, zaubert mit ihnen kreativ gestaltetet Gemälde und füllt Wissenslücken, wo immer es geht. Dabei können die Kinder ihrer Kreativität freien lauf lassen. Auch für diejenigen, die zu viel Energie zum Sitzen und Malen haben, gibt es genug Möglichkeiten, mit ganz verschiedenen Fahrgeschäften durch die Räumlichkeiten zu düsen. Zudem macht die Gruppe immer wieder Ausflüge zu einem nahgelegenen Spielplatz. Händchenhaltend geht es dann in Zweierreihen los und Vorort werden Kastanien gesammelt, Klettergerüste erklommen oder es wird geschaukelt. Später werden die Kastanien dann zu Kastanienfiguren zusammengesetzt.

Spielerisches Lernen wird in diesem Projekt großgeschrieben. Dabei lernen die Kinder sich untereinander sowie ihre Herkunft kennen. Sie können Masken basteln, um zu zeigen wer sie gerne wären. Und bei sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten werden Symbole und Smileys als Hilfe genutzt. Durch kleine Flyer, die mit vielen Bildern bestückt sind, wurden die Kinderrechte thematisiert, denn jedes Kind hat Rechte und sollte geachtet werden. Zusammen hat die Gruppe sogar schon ihren eigenen Regelzettel zusammengestellt. Und ab und zu reisen Sie gemeinsam ins Zauberland.

Die Kinder kommen immer wieder gerne und bringen Freunde und Bekannte mit, sodass die Teilnehmer*innenzahl oft größer wird als geplant. Es ist schön, dass das Projekt so gerne von ihnen besucht wird, doch bei so vielen Kindern sind die Kapazitäten einer Person schnell ausgeschöpft. So kann man beobachten, wie die älteren Kinder auch mal in die Rolle als Helfer*in schlüpfen. Eine so große Nachfrage zeigt die Notwendigkeit, solche Projekte zu fördern und vervielfältigen.