Mein innerer Dialog

„Man hat denselben Körper, aber einen anderen Geist. Man lernt durch die Theaterrolle eine neue Sicht auf sich.“
Wie funktioniert die Planung einer Theaterproduktion? Bei dem Theaterprojekt ‚Mein innerer Dialog‘, welches die Theaterpädagogin Stefanie Bockermann von Januar bis Juli mit sieben jungen Frauen am Schillergymnasium in Münster durchführt, durfte ich dabei sein. Die Teilnehmerinnen sind über Bekannte und Freundschaften zum Projekt gekommen, mitunter spielt auch Stefanies Tochter bei dem Stück mit. Das Projekt, welches aus zwei Teilen besteht, beschäftigt sich mit der Zeit des Übergangs nach der Schule. Die Mädchen interessiert das Thema, da es gut zu ihrer aktuellen Situation passt.
Der erste Teil, welcher von der LAG gefördert wird, beinhaltet die Entwicklung des Theaterstücks durch biografisches und dokumentarisches Arbeiten. Durch Gespräche und Austausch zu Themen wie Heimat oder Abschied, welche Stefanie vorgibt, sollen die Gedanken und Gefühle der Teilnehmerinnen ästhetisiert auf die Bühne getragen werden. Sie nimmt das Gespräch auf, sortiert die Aussagen und fasst sie zu passenden Dialogen zusammen, so entsteht prozesshaft das Stück. Im zweiten Teil des Projekts wird das Theaterstück geprobt.
Durch die Theaterrollen mit anderen Namen und die Vermischung der Aussagen werden die Aussagen anonymisiert und die Teilnehmerinnen und ihre Privatsphäre geschützt. Die Teilnehmerinnen haben Freiheit, was und wie sie ihre Themen vortragen möchten. Die Stimmung ist freundschaftlich und entspannt, aber auch engagiert. Die Mädchen sind außerhalb des Projekts befreundet und haben den Ehrgeiz, ein Stück zu verwirklichen, hinter dem sie auch stehen. Sie sagen, dass sie sich besser kennen lernen und durch die entspannte, nicht verpflichtende Atmosphäre viel für sich lernen und reflektieren.
Stefanies Ziel ist, dass aus den Arbeitsergebnissen ein authentisches Theaterstück entsteht. Die Mädchen sollen durch das Stück gut auf die bevorstehende Zeit des Wandels vorbereitet werden und sie sollen vom Zuschauer verstanden werden.

 

 

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