Theater lebt vom direkten Miteinander, von Körperlichkeit, Stimmen und Interaktion, was also tun, wenn alles dies nicht möglich ist?

Die Künstlerin Rada Radojcic hat sich von diesen Hindernissen nicht stoppen lassen. Das Projekt „Peterchens Mondfahrt“ begann mit einer Gruppe Jugendlicher zu Beginn des Jahres in Dortmund. Als klar wurde, dass Treffen nicht mehr möglich sind, wurden die Proben online mit Videokonferenzen durchgeführt. Bei den Leseproben war dies noch einfacher, doch die szenischen Proben bringen auch für die Jugendlichen Herausforderungen mit sich, denn wer hat schon ein eigenes Zimmer mit Computer und kann dort ausprobieren Peterchen zu spielen? Stühle und Tische müssen geräumt werden, um Platz zu schaffen. Kostüme werden nun teilweise durch Snapchat ersetzt und überhaupt, völlig unklar, ob das fertige Stück vor einem körperlich anwesenden Publikum gezeigt werden kann, also überlegen wir nun unterschiedliche Szenen zu filmen und per Stream zu servieren. Vielleicht gibt es aber auch ein „Geisterspiel“.