mit Simone Sonnentag

Im Schloss Strünkede in Herne nahm die Künstlerin Simone Sonnentag die Teilnehmer*innen des Projektes mit auf eine Reise durch die Geschichte der Stadt. Dabei zeigte sie ihnen verschiedene Techniken des künstlerischen Schaffens. Das Schloss ist Teil des Emschertal Museums Herne und bot so den perfekten Raum für das Projekt.

In einem Raum des Schlosses, in dem rund um vergoldetet Spiegel und sogar noch eine alte Ritterrüstung stehen, war eine lange Tafel aufgebaut. An dieser konnten die Kinder ihre Kunstwerke produzieren und den Blick auf den Burggraben und den Schlosspark genießen. Doch bevor sich die Hände schmutzig gemacht wurden, ging es auf Erkundungstour durch das Museum. Gemeinsam machte die Gruppe einen Rundgang, auf dem die Kinder Objekte mit goldenem Detail finden sollten. Jedes Kind hat sich das Ausstellungsstück, welches es am schönsten fand, gut gemerkt und dann in Farbe auf Papier gebracht. Es wurde unteranderem eine Wunderlampe, eine Taschenuhr, ein Löffel und sogar ein Karussellpferd gemalt. Dabei war die Darstellung der eigenen künstlerischen Freiheit überlassen und so entstanden die ersten bunte Meisterwerke. Der richtig spannende Teil kam mit der Vergoldung der Werke. Dazu wurden die Stellen, an denen die Objekte aus dem Museum golden waren, mit Anlegemilch bestrichen. Wer schon einmal mit Blattgold gearbeitet hat, weiß, dass das keine echte Milch ist, sondern als Kleber für das Blattgold dient. War die Milch aufgetragen, wurden die Goldblätter auf die Stellen gelegt und angepinselt. Nun mussten die Bilder erstmal trocknen, bevor das überstehende Blattgold entfernt werden konnte.

Die zweite Mission begann wieder mit einem Erkundungsgang durch die Räume des Schlosses. Thema waren die Techniken um ein Portrait zu malen. Dazu haben die Kinder die Portraits im Museum besonders genau unter die Lupe genommen und zusammen wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede gesammelt. Von Simone gab es ein paar spannende Details zu den Portraits der früheren Schlossbesitzer. Nach einem kleinen Abstecher beim Plumpsklo, was früher von sage und schreibe 800 Rittern, die im Schloss lebten genutzt wurde, ging es wieder ans malen.

Mit Holzkohlestiften haben die Teilnehmer*innen nach ein paar hilfreichen Tipps ihre ersten Portraits skizziert. Sowohl von vorne als auch von der Seite wurden die wichtigsten Linien eines Gesichtes dargestellt, dabei konnte manchmal auch ein Blick zum Nachbarn helfen, um die Strukturen in echt zu begutachten. Am Anfang steht ein Hügel für den Körper, dann folgen die Linien für den Hals und der Kopf. Dieser kann ganz verschiedene Formen annehmen, ob Dreieck oder Oval, bei unseren Mitmenschen finden wir die verschiedensten Kopfformen. Dann stellen sich Fragen wie „Lächelt mein Gesicht oder nicht?“, „Ist die Nase eher groß oder klein?“ und „Guckt es mich an oder zwinkert das Gesicht vielleicht?“. Bei den Haaren können sich die Kinder dann richtig austoben. So vielen Möglichkeiten führten zu den verschiedensten Skizzen, eine Vielfalt wie in der Realität.

Die gesammelten Erfahrungen wurden sicher abgespeichert. Weiter ging es dann mit den Vorbereitungen des finalen Portraits mit Goldrahmen. Um diesen zu realisieren, ging es daran die Leinwände mit einem Gipsrahmen zu versehen. Die getane Arbeit war hinterher nicht nur auf der Leinwand sichtbar, auch der Tisch hatte einiges an Gips abbekommen. Die Rahmen mussten erstmal trocknen, damit sie bereit für die Vergoldung waren. Diese Kunstwerke sollten also am nächsten Tag fertiggestellt werden.

Zum Ende des Projekttages wurden im Stuhlkreis schon mal die fast vollendeten Bilder mit dem Blattgold betrachtet und alle für ihre individuelle Arbeit gelobt. Ein wahres Funkelmeer lag da auf dem Boden. So war es nicht verwunderlich, dass die Kinder sich selbst gelobt haben, indem sie sich auf ihre eigene Schulter geklopft haben. Nachdem Simone ihnen noch jeweils ein Glücksstein mit auf den Weg gegeben hatte, sind die stolzen, aber auch etwas erschöpften Kinder, gegangen. Fünf Stunden kreatives Arbeiten ist ja auch wirklich eine starke Leistung.