Autor: Paula Werner (Seite 3 von 3)

Die Krakelei – dein Experimentierraum KUNST

mit Antje Hemmer

Der Experimentierraum KUNST befindet sich im BotopiaRaum9 in Bochum und bietet eine riesige Vielfalt an Möglichkeiten, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Montags bis Mittwochs zwischen Mai und Juni gibt es bei unserem Projekt für Kinder von 6 bis 16 Jahren die Möglichkeit frei zu spielen oder an verschiedenen Workshops teilzunehmen. Diese werden von der Künstlerin Antje Hemmer begleitet, wobei sie an manchen Tagen Unterstützung von den Musikern Todor Akimov und Jan Nikolas Dolle sowie der Puppenspielerin Angela Hilgers bekommt.

Der Raum bietet ein wahres Spielparadies für die Teilnehmer*innen. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei ist. Die Kinder können kommen und gehen, wann sie wollen und immer auch wählen, worauf sie gerade Lust haben. Ob in kunterbunte Kostüme schlüpfen, etwas basteln, Musik machen oder mit verschiedensten Farbenarten malen, es ist wirklich alles möglich. An den Tagen der Workshops gibt es dann zusätzliche Aktivitäten, z.B. im Literaturworkshop am 11.Mai.

Ganz nach dem Motto dieses Workshops „Werde zum Helden“ sind die Kinder hier beim erfinden ihrer Geschichten über sich hinausgewachsen. In der Gruppe wurden vor dem gemeinsamen Schreibprozess Wörter gesammelt, die mit in eine Geschichte eingebaut werden sollten. Dazu gab es kleine Umschläge mit verschiedenen Personen, Orten, Adjektiven oder Gegenständen, aus denen jeweils ein Wort gezogen wurde. Aus einem kleinen Topf wurde noch zusätzlich ein echter Gegenstand genommen.

Eine der Wortkombinationen war „Wollberg, am Waldrand, Prinzessin, Pistole und anhänglich“. Diese Wörter würde man vielleicht nicht direkt in einem Zusammenhang erwarten. Doch das hinderte die Kinder nicht daran, vor Ideen fast zu platzen. Sie begann direkt mit dem kreative Schaffen, wobei die Geschichten nicht nur in Textform, sondern auch als Bilder festgehalten wurden. Nach hochkonzentrierter Arbeit wurde dann vorgestellt und jeder der irgendetwas beigetragen hat, bekam als Belohnung ein eigenes kleines Buch für all die weiteren Ideen, die noch so in den Gedanken wandeln.

Ein junges Mädchen hat diese kleine Geschichte zu den eben genannten Wörtern geschrieben:

„Es war einmal eine Prinzessin sie geht jeden Abend geht sie zum Waldrand. Eines Tages hat sie einen Wollberg entdeckt. Sie will auf dem Wollberg. Aber im Eingang steht ein Ritter der eine Pistole hat. Die Prinzessin läuft schnell zum Schloss.“

Und ein anders Mädchen hat eine kleines Kunstwerk gemalt mit dem sie dann ihre Geschichte erzählt hat:

Dabei fehlte der Prinzessin auf dem Wollberg nur ein letztes Stück bis zum Schatz. Die anderen Kinder halfen ihr mit einem Seil die Schlucht zu überwinden.

Die Kinder, denen nach dem ganzen Schreiben der Kopf etwas rauchte, konnten einfach etwas anderes machen und die, die gar nicht genug bekommen haben, bekamen noch ein paar Gegenstände als Inspiration für die nächste Geschichte.

Irgendwann war dann allgemeines Toben angesagt. Es wurden Räder geschlagen, sich geschminkt, Puppenhäuser gebaut und ein paar Kinder sind in anderen Rollen geschlüpft, indem sie sich verkleidet haben. Zwei kleine Kinder mit großem Talent begonnen Geige zu spielen und wurden dann von Antje mit dem Akkordeon begleitet. So entstand ein buntes Miteinander bei dem jeder Spaß hatte.

Die Themen der anderen Workshops und alle weiteren Infos zu den Terminen finden Sie in der folgenden PDF: Krakelei

Show Me

mit Christoph Greiffenbach

„Show Me“ ist eines unserer Tanz- Projekte, welches zum Ziel hat, das Selbstbewusstsein und Körpergefühl von Kindern und Jugendlichen durch Tanzen zu verstärken. Es findet noch bis Ende Juni regelmäßig unter der Leitung von dem Künstler Christoph Greiffenbach im Urban Art Complex in Wuppertal statt und ist kostenlos für jeden der Interesse hat.

Getanzt wird in einem der Kursräume vor Ort, wo bei schönem Wetter die Sonne durch die Fensterfront fast wie Scheinwerfer eine Bühne die Tanzfläche erhellt und jede eigene Bewegung in der Spiegelwand gegenüber verfolgt werden kann. Derzeit übt hier eine bunte Gruppe aus 12- bis 14-jährigen Mädchen. Sobald die Musik aufgedreht ist, geht es los mit den ersten Tanzschritten. Da wird auch gleich mit gezählt, um den Rhythmus der Musik zu begleiten.

Im Takt werden verschiedene Bewegungen und Schritte probiert, die hintereinander ausgeführt, dann direkt eine coole Tanzeinlage bilden. Dabei macht Chris immer einmal vor, worum es geht und verrät Tipps und Tricks, wie die Bewegungen lockerer aussehen und leichter zu realisieren sind. Nach einer Trinkpause geht’s weiter mit neuen Sequenzen, die immer erst einzeln wiederholt werden und dann zu den schon trainierten hinzugefügt werden. Dabei meistern die Kinder also nicht nur das Einhalten des Taktes, sondern auch das Merken der ganzen Schritte mit Bravour. Klar der ein oder andere Fehler schleicht sich immer ein, aber da heißt es einfach weiter machen, es geht ja vor allem um den Spaß und die eigene Körpererfahrung. Die Mädels haben bereits eine Hip Hop Choreographie zu Eminem einstudiert, die sie fleißig mit Yayha, einem anderen Tanzdozenten und Choreographen üben.

Insgesamt geht es darum den Teilnehmer*innen ein Zusammengehörigkeitsgefühl zugeben, sich selber im Tuen mit anderen zu erfahren und zu reflektieren und ihnen die Möglichkeit zu schenken, in Kontakt mit Menschen zu kommen, die als Tänzer*in, Schauspieler*in oder andere Art von Künstler*innen ihrem Beruf nachgehen. Vor allem den Kindern mit Migrations- oder Fluchthintergrund bietet das Projekt die Chance, sich ihrem neuen Umfeld anzunähern und Freundschaften zu knüpfen.

Poetry-Slam am Berufskolleg

mit Jens Eike Krüger

In den ersten drei Tagen der Osterferien fand unser Projekte „Poetry-Slam am Berufskolleg“ statt, bei dem die Schüler*innen des Hans-Böckler-Berufskollegs und andere Jugendliche die Möglichkeit hatten unter der Leitung von dem Künstler und Poetry-Slammer Jens Eike Krüger Texte zu schreiben und vorzutragen.

Dank der Organisation von Schulsozialarbeiter Thomas Wallrad konnten sieben Teilnehmer*innen gemeinsam im Jugendzentrum HOT Hülsberg in Marl ihrer literarischen Kreativität freien Lauf lassen. An jedem der drei Tage wurden fünf Stunden lang jede Menge Textideen entwickelt, ausgearbeitet und zur Vortragsreife gebracht. Die persönliche, entspannte und zugleich hoch konzentrierte Atmosphäre machte es den Schüler*innen leicht in einen kreativen Prozess zu kommen und jegliche Beklemmungen gegenüber dem Schreiben abzulegen.

Aufbauend auf die vorhandenen Fähigkeiten der Jugendlichen wurde mit kreativitätsfördernden Methoden der Prozess des Schreibens in Gang gesetzt. Es entwickelte sich ein schönes Miteinander in dem unterschiedliche Formate des Poetry Slam erarbeitet wurden. Auch an der eigenen Performance wurde gefeilt und das Geben und Annehmen konstruktiver Kritik geübt.

Für einen ersten Auftritt mit ihren Texten auf der Bühne bereitete Jens Eike Krüger die Teilnehmer*innen mit einer Einführung in Grundlagen und Techniken für das souveräne Sprechen vor Gruppen vor. Das Publikum bestand aus einer eher kleinen Gruppe aus den Teilnehmenden und Organisatoren, dafür war der Spaß aber umso größer. Sodass die frisch gebackenen Poetry-Slammer*innen den Wunsch äußerten ihre Meisterwerke auch vor volleren Sälen zu präsentieren. Das ist natürlich großartig und wurde von Thomas Wallrad mit Freude regestiert und soll schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden.

So kann wohl von drei sehr gelungenen Tagen gesprochen werden, in denen die Schüler*innen lustvoll an das experimentelle Schreiben und die Vortragskunst herangeführt und in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt wurden.

Kreativ Werkstatt

mit Regine Bree

Unser Projekt „Kreativ Werkstatt“ findet montags unter der Leitung der Künstlerin Regine Bree in Kooperation mit der Arche in Köln-Ehrenfeld statt und ist unteranderem für Kinder mit Migrations- oder Fluchthintergrund.

Im Kreativraum der Arche wird mit unterschiedlichsten Materialien gebastelt, gewerkt und gemalt. Hier findet auch unser Projekt von Regine Bree statt, bei welchem sie die Kinder in ihrem kreativen Schaffen begleitet und inspiriert. Es gibt immer wieder neue Methoden der kreativen Künste mit denen die Kinder vertraut gemacht werden. Unter anderem wurden Bilderbücher hergestellt, Frottage (ein Druckreibeverfahren) angewandt und derzeit lernen sie die Technik des Siebdrucks kennen.

Dabei bekommen die Kinder eine kurze Einführung nach der es dann direkt mit dem Motto „lernen durch machen“ ans Werkeln geht. Jedes der Kinder hat eine Stofftasche, die nach eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet werden kann. Gestartet wird zum Üben mit vorgefertigten Sieben, auf denen Motive wie die Friedenstaube, eine Pusteblume oder Schriftvorlagen drauf sind. Dazu wird das ein oder andere Mal auch deren Bedeutung thematisiert. Das Sieb wird dann auf die Tasche gelegt und die spezielle Siebdruckfarbe darüber ausgestrichen, wodurch die Farbe das entsprechende Motiv auf die Tasche überträgt. Ergänzend können die Kinder mit Pinseln verzieren. Dann wird mit dem Föhn getrocknet und fertig ist die Tasche.

Im Laufe unseres Projektes können auch eigene Motive für die Siebe von den Kindern gestaltet werden, welche Regine Bree mit einer Fotobeschichtung in der Dunkelkammer auf die Siebe überträgt. So können individuelle Meisterwerke entstehen. Bei dieser Arbeit wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Ideen umzusetzen, nicht nur in der Gestaltung, sondern auch Wünsche zu Techniken, die die Kinder gerne testen würden, werden aufgenommen und umgesetzt.

Die Arche ist eine Freizeiteinrichtung für Kinder und Jugendliche die allein durch Spenden und viele ehrenamtliche Helfer*innen getragen wird. Jedes Kind ist willkommen und hat die Möglichkeit nach der Schule die Arche zu besuchen. Hier können sich die Kinder rundum austoben und gemeinsam spielen, Freunde finden und an unterschiedliche Angebote, wie dem der „Kreativ Werkstatt“, teilnehmen. Außerdem werden jeden Tag kostenlose Mahlzeiten verteilt und den Kindern wird, wenn nötig, bei den Hausaufgaben geholfen. Neben dem Toberaum, welcher mit Matten, Kletterstangen etc. ausgestattet ist, gibt es einen Theaterraum mit Bühne, welcher auch mal eben zum Fußballstadion umgerüstet werden kann. Das Team der Arche versucht die Kinder, aber auch deren Familien in Allem so gut zu unterstützen wie nur möglich, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

Falls Sie mehr über das Konzept der Arche wissen möchten oder etwas Spenden wollen, egal ob finanzielle Mittel, Schulsachen oder auch Kleidung, können Sie die folgende Internetseite besuchen: https://www.kinderprojekt-arche.de/

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