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Popcorn Ferienzirkus

mit Christian und Martin Tomaschewski

Im Stadtteil Bochum-Langendreer taucht in den Ferien immer wieder der Popcorn Zirkus auf. In der Manege treten allerdings keine langjährig erprobten Artisten auf, sondern Kinder und Jugendliche, die in nur einer Woche eine richtige Zirkusshow auf die Beine stellen. In diesem unserer Projekte werden die Teilnehmer*innen durch die Tomaschewski Zwillinge, zwei erprobte Zirkus-Experten, angeleitet.

Kommt man in den Probezeiten in das Gemeindehaus der St. Marien Kirche, taucht man schon am Eingang durch ein Zirkuszelt in eine ganz andere Welt ein. Der Saal ist gefüllt mit Einrädern, Diabolos, Pois, Matten und allerlei anderem Material, was für die professionelle Zirkusarbeit benötigt wird. Aber das Wichtigste sind natürlich die Kinder, von denen jede Menge durch die Gegend wuseln. Und allesamt sind fleißig am Trainieren.

Manche versuchen sich vom Jonglieren mit Tüchern hin zu Bällen oder Keulen hochzuarbeiten, während andere Diabolos in die Lüfte schmeißen. Körperkoordination ist hier an jeder Stelle gefragt und wenn eine Sache gerade nicht so gut klappt, dann gibt es genug Möglichkeiten einfach etwas anderes auszuprobieren. Wer hoch hinaus will, kann sich Dinofüße unter die Sohlen schnallen, auf Stelzen durch den Raum balancieren oder zwischen zwei Leitern in die Höhe steigen, während diese von einem selbst in der Waage gehalten werden. Für die ganz Mutigen steht auch ein Trapez im Raum, an dem verschiedenste Figuren erprobt werden können.

Besonders viel Balance ist auf dem Hochseil, was nicht 10 Meter über dem Boden schwebt, sondern nur etwa einen Meter, und auf den Laufkugeln gefragt. Wer es nicht kennt, den mag das Wort Laufkugel kurz stutzig machen, aber dahinter steckt genau das, was es sagt. Die Kinder laufen auf einer großen Kugel durch den Raum und wer schon sicher oben bleiben kann, der dreht dabei sogar noch Teller oder jongliert etwas. Daneben werden ganz klassisch Menschen-Pyramiden gebaut. Hier entsteht eine ganze Choreografie mit vielen Kindern, die auf und aneinander stehen und beeindruckende Standbilder kreieren. Dabei müssen sich die Kinder aufeinander verlassen können und genau wissen, wo sie als Nächstes stehen.

Bei all diesen aufregenden akrobatischen Leistungen, lernen die Kinder natürlich auch, wie sie sich gegenseitig sichern können. So führen nicht nur gemeinsame Choreografien zu einem Miteinander. Ganz besonders schön sind die Momente, in denen jemand eine Kunst erfolgreich gelernt hat und dann anderen Kindern dabei hilft, denn bei so vielen begeisterten Teilnehmer*innen können die Zwillinge nicht immer bei jedem an der Seite stehen.

Was neben dem bunten Treiben auch durchaus das Interesse des ein oder anderen wecken könnte, ist das Zirkuszelt in einer der hinteren Ecken des Raumes. Denn was sich darin verbirgt, bleibt erstmal ein Rätsel. Schaut man dann um die Ecke, sieht man eine Form der Künste, die man sicherlich nicht als erstes erwartet hätte. Hier üben die Glasartisten. Kinder, die mit viel Konzentration über Glasscherben laufen, darauf einen Handstand präsentieren oder sogar mit einem Sprung auf dem Scherbenfeld laden. Kurz vor Antritt dieser Herausforderung stellen sich die jungen Artisten in Fakir-Position auf. Fakire sind ursprünglich indische Gaukler, deren Körper gegen Schmerzen unempfindlich zu sein scheint. Wem das noch nicht spannend genug ist, der kann sich am Nagelbrett versuchen und draufstehen oder sogar liegen. Wenn ein Kind sich dann erfolgreich getraut hat und erzählt, dass das Ganze gar nicht weh getan hat, kann man dabei jede Menge Stolz in den Augen sehen. Sowas hat ja nicht jeder schon gemacht und ganz wichtig, sowas sollte man nur im Beisein von Profis versuchen. Magisch wird das ganze Spektakel dann, wenn man den Zauberern bei ihrer Vorführung zuschaut. Mit Tricks und Täuschungen verdrehen sie einem den Kopf und lassen fragende Gesichter zurück. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei und wer nicht genug kriegen kann, der kommt beim nächsten Projekt wieder.

Nachdem eine Woche lang jeden Tag geprobt wurde, gibt es dann am Freitag den großen Auftritt. Hier präsentieren alle ihre neu errungenen oder verbesserten Fähigkeiten vor dem Publikum, dass größtenteils aus Eltern und Bekannten besteht.

festival junges theater

in Peckelsheim

Im Schulzentrum Peckelsheim fand Anfang November das „festival junges theater“ statt. Organisiert wird das dreitägige Festival von unserem Vorstandsmitglied Gerhard Antoni, was ihm ohne viele helfende Hände natürlich nicht möglich wäre. Die Kinder und Jugendlichen aus der Region konnten sich in insgesamt 13 Theater-Werkstätten anmelden. Wer an einem der Workshops teilgenommen hat, wurde von Mittwoch bis Freitag vom Schulunterricht freigestellt. Doch Neues gelernt haben sie in der Zeit um so mehr.

Bei der Eröffnungsveranstaltung, bei der unter anderem der Bürgermeister eine Begrüßungsrede hielt, wurden die Teilnehmerinnen mit den Künstler*innen der einzelnen Workshops zusammen geführt. Danach ging es auch schon in die erste Workshopeinheit, wo sich alle erstmal kennengelernt haben und eine Vorstellung dazu bekamen, was sie in der kommenden Zeit erwarten wird. Im Laufe der drei Tage gab es 6 Einheiten zum Üben und eine zur Vorbereitung auf die Präsentation der Ergebnisse am Freitag. Diese wurden jeweils von Frühstücks- und Mittagspause getrennt, damit die Freude an den Workshops nicht durch Hunger gelindert wird. Das Frühstück bestand aus Obst und belegten Brötchen, die liebevoll von Freiwilligen, vor allem auch Schüler*innen, zubereitet wurden. Zum Mittagessen ging es dann in den jeweiligen Gruppen zur Mensa der Schule. So wie die Teilnahme am Projekt ist auch das Essen für alle kostenlos gewesen. Nach dem Essen wurde die Mittagspause dann auf dem Schulgelände verbracht, wo ein reger Austausch über das Erlebte stattfand.

Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Kurse zeigt auf, welche Vielfältigkeit an Rollen in der Theaterbranche vorliegt. Ein gutes Theaterstück wird nicht nur durch die Performance der Schauspieler*innen beeinflusst, sondern hängt ebenfalls von Bühnenbild, Musik, Kostümen und und und ab. Auch diese verschiedenen Formen der Kunst, die sich auf der Bühne wiederfinden, konnten hier erlernt werden. In dem Kurs Improvisationstheater ging es besonders darum, Spontanität zu fördern. Hier gilt das Prinzip „Aktion gleich Reaktion“, die Kinder müssen ohne Vorbereitung aufeinander reagieren und versuchen, dabei in eine zusammenhängende Geschichte einzutauchen. Bei der Präsentation am Ende hat die Gruppe ein Orakel auf der Bühne gespielt und ist auf die Fragen des Publikums eingegangen, eine echte Improvisations-Leistung.

Mit etwas weniger Worten wurde bei den Pantomim*innen gearbeitet. Hier kommt es vor allem auf den Ausdruck des Körpers an. Die Kinder lernen, wie sie Gefühle nur mit ihren Gesichtszügen und Tätigkeiten mit den Bewegungen ihres Körpers darstellen können. Dazu muss man die Muskeln in seinem Körper ganz besonders gut unter Kontrolle haben. Wer also schon immer tolle Grimassen ziehen konnte, startet mit einem Vorteil in die Übungen.

Eine weitere darstellende Kunst haben die Teilnehmer*innen im Tanzkurs kennengelernt. Dabei lag der Fokus auf dem Ballett, eine Tanzart, die von weichen Bewegungen und gleichzeitig viel Körperspannung lebt. Da unter den Tänzerinnen noch keine Profis waren, wurde mit den Grundlagen begonnen und aus diesen eine gemeinsame, durchaus schon anspruchsvolle Choreografie gebaut. Da die etwas älteren Mädchen im Hip-Hop erprobt waren, haben diese eine Einheit genutzt, um den jüngeren auch hier ein paar Moves beizubringen. Das Ganze führte dazu, dass in der finalen Präsentation beide Tanzformen kombiniert wurden und zu einem spektakulären Auftritt führten.

Ebenfalls einen äußerst spannenden Auftritt legte die Gruppe der Bühnenfechter hin. So wurden zwei gut geprobte Kämpfe zwischen jeweils zwei Schüler*innen auf der Bühne ausgetragen. Für zusätzliche Dramaturgie sorgte die Musik aus den „Fluch der Karibik“ Filmen, da hatte man fast das Gefühl live mit beim Dreh zu sein. Damit sich niemand durch die Degen verletzt, wurden die Kinder in den Tagen mit den wichtigsten Regeln und Techniken vertraut gemacht.

Zu einer Fusion kam es bei den Workshops Schreibwerkstatt und Theater. Beim Schreiben ging es darum zu erlernen, wie man Texte, besonders Dialoge, für die Bühne schreibt. Eine ganz eigene Art der literarischen Formen, bei der besonders darauf geachtet werden muss, dass der Text auf der Bühne umsetzbar ist. Gemeinsam hat der Kurs hier ein kurzes Theaterstück geschrieben, welches der Theaterkurs dann auf die Bühne gebracht hat. Davor galt es zu lernen, den Charakter der eigenen Rolle nicht nur über Text und Stimme, sondern mit dem ganzen Körper rüberzubringen. Mit Schauspielübungen wurden erste Schritte geleistet, bis alle bereit waren, sich der Bühne zustellen.

Zum musikalischen Höhepunkt kam es dann bei den Bühnensänger*innen und Songwriter*innen. Die Kinder im Kurs Bühnengesang haben sich auf die Techniken des Singens konzentriert. Gemeinsam wurde das gelernte dann an dem Song „Ich bin bereit“ aus dem Film Viana gezeigt. Einige waren sogar so mutig einen Solopart zu übernehmen. Doch vor allem die Mehrstimmigkeit der Gruppe sorgte für einen besonderen Klang. Etwas zaghafter wurde bei der Präsentation des Songwriting Kurses gesungen. Doch dafür haben die Kinder ihre eigenen Songs auf die Bühne gebracht. Gemeinsam wurde in den Tagen kreativ gearbeitet und jeder hat einen kurzen Song aufs Papier gebracht. Dabei haben die Teilnehmer*innen durchaus etwas von ihren Gefühlen preisgegeben, sodass es besonders spannend war genauer auf den Text zu achten.

Zu einer Explosion an Buntheit kam es in den Workshops Gestalten. Die Bühnengestalter*innen haben in Pappkartons ein Modell ihres eigenen Bühnenbildes gebastelt. Dabei war der Kreativität keine Grenzen gesetzt, sodass in einem Karton eine Weihnachtskulisse im Weltall entstand. Aber auch klassische Szenen, wie der Turm von Rapunzel und eine Bar fanden ihren Platz. Zwei andere Kurse fokussierten sich darauf, die Schauspieler*innen in Szene zusetzten. Dazu haben die Kinder in dem einen Kurs gelernt, sich gegenseitig für die Bühne zu schminken. Was ist wichtig bei Beleuchtung und wodurch kann der Charakter einer Figur besonders unterstrichen werden? Aber auch in die Spezialeffekte Kiste wurde gegriffen, um verschiedene Wunden so realistisch wie möglich aussehen zu lassen. Bei den Kostüm- und Maskenbildner*innen wurde fleißig genäht und gebastelt. Die Kinder konnten frei wählen, was für Kostüme sie schneidern wollen und die Ergebnisse boten ein buntes Feuerwerk. Neben ein paar Glitzerfeen gab es auch einen grell gelb leuchtenden Phönix, der über die Bühne stolzierte. Zwei Mädchen haben eine Jacke genäht, die auch in einem Designershop hängen könnte. Im Workshop Figurentheater ging es darum, Figuren für diese Form des Theaters zu kreieren. Dazu wurden aus Pappmaschee kleine Köpfe geformt, getrocknet und dann entsprechende angemalt. Diese kamen auf einen Stock, an dem die Figur dann später gehalten werden konnte. Um diesen zu verstecken und das Ganze abzurunden, wurde vom Hals abwärts ein Tuch befestigt. Die Gestaltung des Kopfes zeigte dann, um was für Figuren es sich handelte.

Der Workshop Presse und Öffentlichkeitsarbeit hat von all den anderen jeweils einen Teil mitgenommen. Die Teilnehmer*innen sind mit Fotoapparat und Schreibblock durch die Schule gewandert und haben die anderen Kinder interviewt, sich angesehen, was diese lernen und das Ganze dann in einer Zeitung zusammengefasst. So wurden diese erfolgreichen drei Tage, in denen die Kinder Höchstleistungen lieferten, für alle in einer schönen Erinnerung zusammengefasst.

Die Krakelei

mit Antje Hemmer

Auch in diesem Jahr fand unser Projekt „Die Krakelei“ in Bochum unter der Leitung von Antje Hemmer statt. Dabei bietet sie Kindern und Jugendlichen einen Raum zum kreativen Austoben, wo einfach alles möglich ist. Zusammen wurde in einem ehemaligen Cafe direkt auf dem Gelände des Kunstkiez Bärendorf gearbeitet, wobei die Teilnehmer*innen sich netterweise ebenfalls auf dem restlichen Gelände des Kunstkiez aufhalten durften.

Damit die Kinder aus einer Fülle unterschiedlichster Materialien und Werkzeuge schöpfen können, hatte Antje den Raum schon vorm ersten Projekttag mit allem, was zum Werkeln gebraucht wird, ausgestattet. Dazu kam eine großzügige Spende von einer Mutter und der glückliche Zufall, dass die Nachbarn überaus nützlichen Sperrmüll vor ihrer Tür abgelegt hatten. So konnten die Kinder auf Entdeckungstour gehen. Manche waren mit klarem Ziel vor Augen unterwegs und andere haben sich von den Materialien inspirieren lassen. Und falls dann doch etwas in der Sammlung fehlte, wurde die Suche auf das Gelände des Kunstkiezes ausgeweitet.

Nachdem der Fundus inspiziert wurde, haben sich die Kinder dann mit all ihren Ideen im Kopf an die Arbeit gemacht. Dabei wurden einige zu Maler*innen, die mit Wasserfarben, Buntstiften und allem, womit man sonst Kunstwerke aufs Papier bringen kann, ihrer Phantasie freien Lauf ließen. Hier und da etwas oder auch eine Menge Glitzer dazu und schon war das Bild perfekt. Wer sein Bild ins Dreidimensionale holen wollte, begann zum Beispiel damit seinen Vampir mit einer echten Sonnenbrille und Haaren auszustatten. Andere versuchten sich an architektonischen Meisterwerken und kreierten in Boxen ganze Räume mit Bett und Stühlen. Es wurden Dinosaurier und eine Katze modelliert, eine Hasenpuppe erschaffen und Windmühlen konstruiert. Manche der Teilnehmer*innen haben sich sogar als Ingenieur*innen bewiesen. So hat ein Mädchen sowohl zwei Tage an einer Cupcake-Maschine gebaut, als auch ein Aquarium für Fische gebastelt. Klug wie sie ist, wurden die Papierfische natürlich mit Tesafilm wasserfest gemacht, sodass diese in echtem, nassem Wasser schwimmen konnten, ohne gleich ihre Form zu verlieren. Einer der Jungen hat fleißig an seiner Süßigkeiten-Maschine getüftelt bis sie so weit war, dass die anderen Kinder sich mit Spielgeld echte Süßigkeiten aus der Maschine ziehen konnten. Bei diesen Leistungen dürften die voller Stolz gefüllten Gesichter der Kinder niemanden wundern.

Sprache stellt bei künstlerischen Arbeiten dieser Art kein Problem dar, sodass auch die junge Ukrainerin sich direkt Material gesucht hat und loslegte. Bei so vielen Möglichkeiten kommt es dann schnell dazu, dass die Kinder für drei Stunden in konzentrierter Arbeit verschwinden.

Zwischen all der Bastelei sind auch kleine Pause zum Eisessen drin. Wobei das Eis vorher mittel Schatzsuche gefunden werden musste. Gemeinsam so ein Abenteuer zu bestreiten macht natürlich auch Spaß. Weiterhin spannend wurde es dann, als die Kinder, wie beim Improtheater, aus einem Fleck auf dem Boden eine wilde Geschichte mit Geistern und Detektiven entwickelten, die sich über eine Stunde streckte. Bei so vielen talentierten Kindern ist es kaum eine Überraschung, dass auch eine Zaubershow und ein kleines Beat Boxing Konzert auf dem Plan stand. Und wo wir schon bei Musik sind, hier eine Hörprobe in einen Song, der beim gemeinsamen Jammen entstanden ist:

Eine weitere Höchstleistung vollbrachte ein Mädchen mit dem Overheadprojektor. So zauberte sie ein buntes Schattentheater an die Wand, in welchem unteranderem eine gezähnte Schere und ein bunter Vogel auftreten.

Wie im ersten Video schon zu sehen, ist in der Projektzeit eine Fülle an Kunstwerken jeglicher Art entstanden, die nach der Ausstellung dann von den Kindern mit nach Hause genommen werden konnten. Alle Kinder, die einmal bei der Krakelei mit machen konnten, sieht man mit einem Lächeln gehen. Sie kommen jederzeit gerne wieder, denn hier gibt es einen sicheren Raum, indem jeder geschätzt wird und keine Idee zu verrückt ist, um sie umzusetzen.

Falls Sie mehr über die bunte Vielfalt des Kunstkiez Bärendorf wissen wollen, schauen Sie auf der Internetseite vorbei (kunstkiezbaerendorf.de) oder stöbern sie in Medien wie Facebook oder Instagram unter #kunstkiezbaerendorf.

Besuch vom Ministerium bei der Ausstellungseröffnung in Wuppertal

Großformatige Bilder, kleine Schwarzweiß-Fotos, eine Live-Tanzperformance und Videos wurden während einer Ausstellungseröffnung am 2. Dezember 2022 der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. (LAG ABK) in Wuppertal gezeigt. Die Eröffnung wurde von Stefan Jung aus dem Referat Kulturelle Bildung vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen besucht. Im Dialog mit Vertreter*innen der LAG ABK, interessierten Besucher*innen und Künstler*innen wurde über die Entstehung der Kunstwerke und den Wert der Kulturellen Jugendarbeit für Kinder und Jugendliche gesprochen. Eindrucksvoll berichteten die Künstler*innen über teilweise schwierige Bedingungen, unter denen die Kunst entstanden war. Ein Fotoprojekt in der Dortmunder Nordstadt konnte zum Beispiel nur dadurch realisiert werden, dass der Künstler Jugendliche auf der Straße ansprach, ihnen Kameras gab und einen Zeitpunkt vereinbarte, zu dem die Kameras wieder abgegeben werden sollten. Die in diesem Projekt entstandenen beeindruckenden Fotos erzählten von der Lebenswelt der Jugendlichen. Im Austausch über die Ausstellung wurde sehr deutlich, welchen Nutzen Kinder und Jugendliche von den Projekten haben und bei einer Tanzperformance zeigte sich, welches Können viele Jugendliche an den Tag legten. Besonders der Aufbau einer Beziehung zwischen den Künstler*innen und den Teilnehmenden war Grundlage dafür, dass die Kinder und Jugendlichen längerfristig in den Gruppen blieben. Stefan Jung bestätigte, dass die gezeigten Projekte der LAG ABK im Sinne des Ministeriums seien und einen großen Wert für Kinder und Jugendliche haben. Alle Besucher*innen waren beeindruckt von den Exponaten, die in dem Wuppertaler Industriegebäude gezeigt wurden und den künstlerischen und sozialen Geschichten, die hinter der Entstehung der Kunstwerke lagen.

Der nackte Mensch – Open Source

Rohes Theater – Der nackte Mensch – Open Source – Ausschnitte

In Kooperation mit „rohestheater“ entstand das Theaterstück „Der nackte Mensch – open source“. Besonders an der Produktion ist neben dem dem hochaktuellem Thema „Digitalität“, dass Menschen zu Schauspieler*innen werden, die einen Schwerpunkt im Bereich Technik haben. Das Spiel mit Körper und Stimme war also Neuland für die durchmischte Gruppe, das Thema „Digitale Welten“ nicht. Wenn 42 Jugendliche bereit sind am Experiment Theater teilzunehmen und dafür ihre Freizeit zur Verfügung zu stellen, dann sicher auch, weil sie Lust hatten sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben. Eckhard Debour, der Theatermann, der Räume für diese Reise bietet, arbeitet experimentell mit dem, was die Jugendliche mitbringen und ergänzt dies durch Texte und visuelle Medien. Entstanden ist ein Theaterstück in Form einer Collage, das sich als kritische Auseinandersetzung mit digitalen Medien, künstlicher Intelligenz und auch Möglichkeiten, die sich uns in verführerischer Weise bieten, versteht.

Aus der Presseerklärung:

„Das Bedürfnis, Menschen durchschauen und damit gefügig machen zu wollen, ist ein langgehegter Menschheitstraum, der mit der Digitalisierung jetzt erst so richtig Fahrt aufgenommen hat. An Beispielen der Phrenologie aus Vergangenheit und Gegenwart und der videogesteuerten Gesichtserkennung wollen wir u.a. deutlichmachen, dass das eine mit dem anderen durchaus etwas zu tun, da die Programmierung der Algorithmen durch KI natürlich auf Vorstellungen und Vorurteilen der Programmierer (lnnen?) beruhen. Und da das dann so elegant technisch daherkommt, glauben wir ihnen auch noch und halten die Ergebnisse der Daten sammelnden Rechner und die von ihnen erstellte Aus- und Errechenbarkeit des Menschen für „objektiv“.

Hier setzt unser Theaterstück an, unterfüttert mit literarischen Versatzstücken und Songs haben wir versucht ein Potpourri von Szenen zu entwickeln, die das Publikum vor die Herausforderung stellt, sich beim Zuschauen (s)einen roten Faden zu suchen. Viel Vergnügen!“

Ferienprojekt auf dem Land

In Kooperation mit dem Hop Peitzmeier in Schloss Holte-Stukenbrock fand ein Ferienprojekt mit Jungen statt, die Fluchterfahrung haben. Eine Woche lang konnten sie sich auf dem Hof austoben und in unterschiedlichen Workshops Kunst ausprobieren.

Der nackte Mensch – open source

In Kooperation mit „rohestheater“ entstand das Theaterstück „Der nackte Mensch – open source“. Besonders an der Produktion ist neben dem dem hochaktuellem Thema „Digitalität“, dass Menschen zu Schauspieler*innen werden, die einen Schwerpunkt im Bereich Technik haben. Das Spiel mit Körper und Stimme war also Neuland für die durchmischte Gruppe, das Thema „Digitale Welten“ nicht. Wenn 42 Jugendliche bereit sind am Experiment Theater teilzunehmen und dafür ihre Freizeit zur Verfügung zu stellen, dann sicher auch, weil sie Lust hatten sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben. Eckhard Debour, der Theatermann, der Räume für diese Reise bietet, arbeitet experimentell mit dem, was die Jugendliche mitbringen und ergänzt dies durch Texte und visuelle Medien. Entstanden ist ein Theaterstück in Form einer Collage, das sich als kritische Auseinandersetzung mit digitalen Medien, künstlicher Intelligenz und auch Möglichkeiten, die sich uns in verführerischer Weise bieten, versteht.

Aus der Presseerklärung:

„Das Bedürfnis, Menschen durchschauen und damit gefügig machen zu wollen, ist ein langgehegter Menschheitstraum, der mit der Digitalisierung jetzt erst so richtig Fahrt aufgenommen hat. An Beispielen der Phrenologie aus Vergangenheit und Gegenwart und der videogesteuerten Gesichtserkennung wollen wir u.a. deutlichmachen, dass das eine mit dem anderen durchaus etwas zu tun, da die Programmierung der Algorithmen durch KI natürlich auf Vorstellungen und Vorurteilen der Programmierer (lnnen?) beruhen. Und da das dann so elegant technisch daherkommt, glauben wir ihnen auch noch und halten die Ergebnisse der Daten sammelnden Rechner und die von ihnen erstellte Aus- und Errechenbarkeit des Menschen für „objektiv“.

Hier setzt unser Theaterstück an, unterfüttert mit literarischen Versatzstücken und Songs haben wir versucht ein Potpourri von Szenen zu entwickeln, die das Publikum vor die Herausforderung stellt, sich beim Zuschauen  (s)einen roten Faden zu suchen. Viel Vergnügen!“

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Peterchens Mondfahrt

Theater lebt vom direkten Miteinander, von Körperlichkeit, Stimmen und Interaktion, was also tun, wenn alles dies nicht möglich ist?

Die Künstlerin Rada Radojcic hat sich von diesen Hindernissen nicht stoppen lassen. Das Projekt „Peterchens Mondfahrt“ begann mit einer Gruppe Jugendlicher zu Beginn des Jahres in Dortmund. Als klar wurde, dass Treffen nicht mehr möglich sind, wurden die Proben online mit Videokonferenzen durchgeführt. Bei den Leseproben war dies noch einfacher, doch die szenischen Proben bringen auch für die Jugendlichen Herausforderungen mit sich, denn wer hat schon ein eigenes Zimmer mit Computer und kann dort ausprobieren Peterchen zu spielen? Stühle und Tische müssen geräumt werden, um Platz zu schaffen. Kostüme werden nun teilweise durch Snapchat ersetzt und überhaupt, völlig unklar, ob das fertige Stück vor einem körperlich anwesenden Publikum gezeigt werden kann, also überlegen wir nun unterschiedliche Szenen zu filmen und per Stream zu servieren. Vielleicht gibt es aber auch ein „Geisterspiel“.

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